Mit viel Farbe ins Jahr 2020

Ich habe mich hier schon lange nicht mehr blicken lassen. Das lag zum einen daran, dass es nichts gab, worüber ich hätte hier berichten wollen, zum anderen daran, dass ich mich ganz viel hinter meiner Malerei, beziehungsweise meinen Journalen versteckt habe. Mit letzteren befasse ich mich fast täglich und kann dabei optimal abschalten. In letzter Zeit habe ich mal ganz bewusst meine Komfortzone verlassen. Komfortzone heißt für mich Landschaften, Gegenstände und vielleicht auch mal Tiere - aber auf keinen Fall Menschen. Die sind einfach mein Schwachpunkt und ich habe es daher gemieden,  Menschen zu malen. Dabei bringt gerade die Darstellung von Menschen eine Aussage oder Emotion ins Bild. Das merke ich auch beim Fotografieren, wo ich es (aus rechtlichen Gründen allerdings) meide, Personen mit im Bild zu haben: diesen Bildern fehlt oft etwas Wesentliches.

Um mich an das Thema Menschen überhaupt mal heran zu tasten, habe ich zunächst ein paar alte Meister als Vorlage genutzt. Ich habe hier in einem etwas größeren alten Buch (die Seiten sind etwa Din A4) gearbeitet. Dieser Malgrund ist hierfür nicht gerade optimal und die Ergebnisse sind weit weg von den Originalen, aber ich hatte auch nie die Absicht, Kopien zu erstellen, sondern das Ganze diente nur Übungszwecken.
In diesem Bild nahm ich Vorlagen von Monaco, Rembrandt und Chagall.



Hier dienten Werke von Wilhelm Busch und Modigliani als Vorlage.




Die verschieden Stilrichtungen machten mir bewusst, dass die Aussagekraft eines Bildes nicht von der detailgetreuen Wiedergabe einer Person abhängt.

Und so ging ich einen Schritt weiter und fing an Gesichter mit der " ein Zug"  Methode zu malen. Das heisst, man zeichnet das Gesicht, ohne den Stift abzusetzen. Dazu kommt, dass man teilweise auch noch blind zeichnet, da die Augen sich auf die Vorlage konzentrieren und nur zur Orientierung gelegentlich auf das gemalte Bild wechseln. Am Schluss überarbeite ich die so erstellten Gesichter noch ein wenig. Als Vorlage nahm ich hier, was ich kriegen konnte aus Zeitungen und Illustrierten. Heraus kamen oftmals herrlich skurrile Gesichter, die überraschenderweise mehr Ausdruck zeigten, als wenn ich versucht hätte, sie regulär zu zeichnen.




Natürlich habe ich zwischendurch auch mal nur so zum Spaß mit Farben gespielt. So habe ich auch wieder ganz viel beim Drucken  mit meinen Gelatine Platten herumexperimentiert.






Auch ein paar bunte Journalseiten sind entstanden, doch dazu gibt es bald einen separaten Post.

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