Ein "öliger" Urlaub - Olivenernte in Perano

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Und noch einmal hat es uns nach Italien verschlagen, diesmal nach Perano , einen kleine Ort in den Abruzzen. Wir wollten hier Oliven ernten.


 Den Anstoß dazu gab Mario Angelucci, der in Ergenzingen ein kleines Feinkostgeschäft Angeluccis Ölhäusle mit italienischen Spezialitäten betreibt und in Perano Olivenhaine besitzt. Hier sollten wir die konventionelle Ölproduktion kennenlernen.
Zunächst war die Aktion ein wenig gefährdet, da die Oliven auf dem für uns eingeplanten Hain einen Befall hatten und nicht verwertet werden konnten. Mario fand aber dann doch noch einen anderen geeigneten Hain für uns, der eben war. In die Hänge wollte er uns Anfänger nicht schicken, da das Ernten dort schwieriger und gefährlicher ist. Zudem hätte man dort nicht direkt mit dem Auto hinfahren können und alle Hilfsmittel erstmal den Hang hochtragen müssen.
Wir waren am Montag angereist, am Dienstag musste nach dem Regen noch alles abtrocknen und wir verbrachten den Tag mit Ausflügen (das gibt einen separaten Post).
Am Mittwoch Morgen ging es dann los. Wir fuhren bei strahlendem Wetter zu dem erwählten Hain. Die Luft hing voller Olivenduft. Herrlich! Augen zu, tief einatmen und alles ganz bewusst wahrnehmen.
Aber wir wollten ja eigentlich arbeiten!
Zunächst wurden die Netze ausgelegt.

Dann begann das Auskämmen der Oliven, soweit die Arme reichten. Der obere Bereich der Bäume wurde dann mit pneumatisch bewegten "Rüttlern" bearbeitet. Während der dazugehörende Kompressor lief, ging es recht laut zu.
Nun wurden die Oliven in die Mitte der Netze geschüttelt, wo sie dann verlesen wurden. Kleine Zweige und angematschte Oliven wurden entfernt.





Letztendlich wurden die Oliven in kleine Kisten gefüllt, in denen nicht so viel Druck auf die Oliven einwirkt.
Die Netze wurden dann an den nächsten Bäumen verlegt und das Spiel ging von vorne los.
Abends waren wir stolz auf unsere Ausbeute.

Diese wurde dann zur Mühle gefahren, in große Container umgeleert und gewogen.




"Unsere" Oliven wurden erst nachts verarbeitet, aber wir konnten den Ablauf an anderen anschauen.

Zunächst werden die Oliven in den Zulauf für die Mühle gekippt und in die Mühle transportiert.
Dort werden sie möglichst schonend, ohne Wärmeerzeugung,  mit den Mühlsteinen gemahlen.



Der Brei der dort rauskommt, läuft auf eine runde Platte und wird dort manuell verteilt. Die Platten werden dann gestapelt und kommen so in die Presse. Das Öl läuft seitlich heraus und wird unten aufgefangen und in persönlich zugeordnete Tanks geleitet.






Wir durften dann auch ganz frisches Olivenöl verkosten, aus einem Gläschen und auf Brot. Das so gepresste frische Olivenöl ist grün und naturtrüb. Es schmeckt etwas "grasig" und enthält in den Schwebepartikeln noch den höchsten Anteil an Antioxidantien. Es ist bei manchen daher besonders begehrt.



Eine mechanische Filterung findet bei dieser Form der Ölproduktion auch nicht statt. Es wird nur geklärt, indem man es einige Wochen im Tank lässt, bis sich die Schwebepartikel am Boden abgesetzt haben. Es wird dann vorsichtig in den nächsten Tank gepumpt und dieser Vorgang wird wiederholt, bis das Öl klar ist und es abgefüllt wird.

Am nächsten Morgen haben wir noch die restlichen Bäume des Hains abgeerntet, gerade rechtzeitig, bevor es anfing zu regnen.

Insgesamt haben wir etwa 800 kg Oliven geerntet. Für einen Liter Olivenöl braucht man ca. 13 kg Oliven!

Die Aktion hat viel Spaß gemacht. Die Ernte Truppe, die sich aus verschiedenen Orten Deutschlands zusammengefunden hatte, war tierisch nett und es war ein Gewinn, die Leute alle kennen zu lernen.
Mein Bewusstsein für qualitativ hochwertiges Olivenöl und meine Wertschätzung dessen haben zudem einen gewaltigen Sprung nach oben gemacht.













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