Auszeit auf Giglio

Nicht dass wir bei dem Sommer bei uns dieses Jahr zu kurz gekommen wären, es gab Hitze, Sonne und Trockenheit pur. Bis auf die Tatsache, dass die Temperaturen sich inzwischen um die 20° C bewegen (tagsüber - nachts ist es schon ganz schön frisch) hält er eigentlich noch an. Regen ist auch in den nächsten zwei Wochen nicht zu erwarten. Dennoch fanden wir es verlockend, eine kurze Auszeit in südlichen Gefilden zu nehmen. Unser Ziel war die kleine italienische Insel Giglio, die durch den tragischen Untergang der Costa Concordia traurige Berühmtheit erlangt hat.
Mein Mann wollte dort mit seinen Kollegen tauchen und ich einfach nur entspannen.  In Italien waren wir schon lange nicht mehr gewesen und in diesem Teil des Landes noch gar nicht. Die Toscana hat mich schon während der Fahrt beeindruckt. Die mediterrane Vegetation mit Pinien, Zypressen und Olivenhainen, bieten ein ganz eigenes Landschaftsbild.
Giglio selbst ist mit ca. 21 km²  und etwa 1500 Einwohnern recht überschaubar. Mit der Fähre kamen wir in der kleinen Hafenstadt Porto an, fuhren auf der einen Seite des Berges hoch, vorbei an Castello, welches auf der Kuppe thront, um uns auf der anderen Seite der Berges wieder herunterzuschlängeln, um unser Ziel Campese zu erreichen. Mehr Ortschaften gibt es auf der Insel auch nicht.

Hier lag die Costa Concordia vor ihrer Bergung

Strand und Bucht von Campese

Der Wachturm von Campese

 

Und so habe ich es denn auch geschafft, die drei Bücher (Krimis, leichte Kost), die ich mitgebracht hatte, zu lesen. Ein bisschen gezeichnet habe ich ebenfalls. Immer wenn die Tauchergruppe unter Wasser unterwegs war, hatte ich Ruhe und Zeit für mich.
Das Wetter war herrlich, bis auf einen Tag, der etwas windiger war und das Meer sehr unruhig. Da Tauchen da nicht so angesagt war, unternahmen wir alle gemeinsam einen kleinen Inselausflug.  Zunächst fuhren wir hoch nach Castello. Der kleine Ort mit engen,verwinkelten Gassen ist von einem mittelalterlichen Mauerwall umgeben. Er hat seinen ganz besonderen Charm mit seinen Wäscheleinen zwischen den Häusern und Pflanzen, wo immer auch nur ein Topf hinpasst. Die Aussicht von hier oben aus ist in alle Richtungen traumhaft.

GiglioCastello

Überall die Wäscheleinen...



... und überall Pflanzen






Hier war ich leider etwas zu spät dran, kurz davor hatte der kleine Kerl noch die Pfoten auf dem Lenkrad, als wolle er gleich losfahren.


Mit einem kleinen Zwischenstopp zum Fotografieren fuhren wir dann runter nach Porto und machten einen kleinen Bummel durch das Hafenstädtchen. 

Ein Blick auf Campese von oben...

... und Castello von unten betrachtet.

Die Hafeneinfahrt von Porto

Auch hier liebevolle Anpflanzungen.

Das ist doch mal eine Wohnlage


Taucher kommen auf Giglio übrigens auf ihre Kosten. Rund um die Insel gibt es zahlreiche Tauchplätze. Die Unterwasserwelt ist hier sehr vielfältig. Leider tauche ich selbst nicht, aber mein Mann sichtete unter anderem diverse Brassen, Barsche, Mönchsfische, Himmelsgucker, Barracudas, Muränen, einen roten Drachenkopf, Gorgonien(Korallen), Leopardenschnecken, Nacktschnecken, Seeigel und einen Oktopus.

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