Fliegen übern großen Teich 1962

Neulich fand ich beim Suchen nach etwas anderem zufällig ein altes Foto. Sofort kamen Erinnerungen hoch. 1962 war eine größere Reise für uns schon etwas Besonderes.Zum Beispiel -  äh - ein Campingurlaub mit dem Auto in Italien! Damals hatten unsere Autos noch Namen. Unser erster alter Käfer hieß Mäxchen. Der nächste hieß dann Moritz. Der folgende Variant hieß dann passenderweise Witwe Bolte. Danach war irgendwie Schluss mit der Namensgeberei.
Eine Flugreise übertraf natürlich alles und über den großen Teich nach New York gleich dreimal. Es sollte ja auch kein Urlaub sein, sondern ein zweijähriger Auslandsaufenthalt. Das war zu der Zeit noch richtig exotisch - wie Fliegen eigentlich überhaupt. Der Service bei der Lufthansa war im Vergleich zu heute noch richtig luxeriös. Es gab sogar einen Bordfotografen, der jeden Passagier auf Polaroid ablichtete und jedem sein Foto beim Verlassen des Fliegers überreichte.


Als Passagier war man damals noch König. Allerdings achtete man bei der Auswahl der Reisekleidung eher darauf, dass sie "schick" war, als bequem. Für mich als damals achtjährige war das alles furchtbar aufregend. Für meine Mutter, glaube ich, auch.
Seit damals hat sich viel geändert. Alles ist lockerer und selbstverständlicher geworden.
Eigentlich könnte heute jeder - auch mit kleinem Budget - die Welt erkunden. Dafür gibt es wieder andere Hindernisse. Viele Reiseziele, die eigentlich sehr interessant wären, werden einem durch Unruhen, Terror oder Kriminalität vermiest. Aber das ist wieder ein anderes Thema.


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